Der Zusammenhalt wächst:
Auf Basis der Errungenschaften aus dem Bereich des Feuerwehrwesens gewinnt die gemeinsame Arbeit immer mehr Tiefe. Einerseits können auf die Grundausbildung der letzten Jahre in den Bereichen Schwimmen, Zillentraining und Einsatztaktik nun weitere, größere Schritte folgen. Werner Ammerer und Wolfgang Anzinger von der Freiwilligen Feuerwehr Pichling bilden die afrikanischen Kameraden weiter aus, sodass diese ihr Wissen als Profis umso besser weitergeben können.
Das Zillentraining wechselt dabei schon auf anspruchsvolleres Niveau. Es zeigt sich, dass die Feuerwehrleute in Tansania nicht untätig waren, sondern auch im vergangenen Jahr immer wieder selbst geübt und auch schon die ersten Einsätze absolviert haben. Somit geht es nun darum, die Technik zu verfeinern und auf spezielle Gegebenheiten wie im seichten Meerwasser einzugehen. Besonderer Dank gebührt auch dem Oö. Landesfeuerwehrverband sowie der Berufsfeuerwehrlinz und der FF Pichling, die einige Zillen gespendet bzw. aufbereitet haben.
Auch an Land tut sich einiges! So kommt es insbesondere in heißer und trockener Umgebung ganz besonders darauf an, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und beim Löschen keine wertvolle Zeit verloren geht. Was in Österreich im Bewerbswesen der Feuerwehren quasi drillmäßig geübt wird, war in Tansania bisher so weniger bekannt: Der „Standardlöschangriff“. Somit hing es oft davon ab, welche Kameraden mit welchen Kenntnissen am Einsatzort waren – und ob sie dann auch zusammenwirken konnten. Durch einige Trainingseinheiten konnte die Einsatztaktik besser standardisiert werden.
Im Innenministerium in Dar Es Salaam, zu dessen Wirkungsbereich auch die Feuerwehr gehört, wurden wieder die nötigen Schritte geplant und – wie bisher – über den aktuellen Besuch hinaus die Ziele für die gemeinsame Arbeit festgelegt. Doch damit nicht genug, denn neben der Feuerwehrkooperation wuchs – wie angedeutet – auch eine allgemeine Basis.
Während Dar Es Salaam zwar die größte und international deutlich besser vernetzte Stadt ist, stellt Dodoma die formelle Hauptstadt Tansanias dar. Derzeit noch ohne internationalen Flughafen ist die Stadt fast eine Tagesreise per Auto von Dar Es Salaam entfernt. Obwohl es seit vielen Jahren Pläne gab, die Regierungsinstitutionen schrittweise nach Dodoma zu verlagern, sind die meisten noch immer in Dar Es Salaam. Unsere Delegation hat jedoch schon immer konkreter erfahren, dass es in den nächsten Jahren wirklich „ernst“ werden soll und der neu gewählte Präsident die Übersiedelung stark vorantreibt. Somit boten die Vertreter der Stadt Linz der – derzeit noch – einwohnermäßig etwa gleich starken Hauptstadt des so viel größeren Landes auch einen Erfahrungsaustausch und eine Städtefreundschaft an, begleitet natürlich von einer Linzer Torte als Gastgeschenk.
Eine Abschlussbesprechung in Dar Es Salaam rundete die Aktivität ab, ehe die Österreicher in Begleitung des zuständigen Sektionschefs des Ministeriums zum Flughafen fuhren.
Externe Berichte (Links):
Linzer Berufsfeuerwehr rückte nach Tansania aus | Nachrichten.at
Zillen am Ozean: Linz unterstützt Tansania – LT1 – Oberösterreichs größter Privatsender
Dodoma ist neue Freundschaftsstadt von Linz | Stadt Linz