Auf dem Weg zum Wasserretter:
Warum braucht ein großteils eher trockenes Land wie Tansania eine Wasserrettung? Mancher wird das Thema vielleicht für entbehrlichen „Luxus“ im Ausbildungskalender halten. Jedoch ist das Gegenteil der Fall – während Österreich zum Glück nur relativ selten von Hochwasser heimgesucht wird, sind Überschwemmungen insbesondere rund um die größte Stadt Tansanias, Dar Es Salaam, eine ständige Regelmäßigkeit. Angesichts des eher flachen Landes ist das Ausmaß auch gleich viel größer – und klassische Boote mit Motoren funktionieren durch Treibgut nicht so, wie sie sollen. Bleibt also im Ernstfalls nur die Feuerwehrzille (oder deren tansanisches Gegenstück).
Aller Anfang war schwer – denn vergleichbare Boote ohne Motor waren in Tansania bisher gar nicht in Verwendung. Im Ernstfall eines Hochwassers konnten Menschen oft nur in Ausnahmefällen per Hubschrauber gerettet werden und mussten sonst zum Beispiel am Dach ihres Hauses darauf hoffen, dass der Wasserpegel nicht noch mehr an stieg. Im Zuge der Ausbildung zeigte sich, dass viele Feuerwehrleute in Tansania auch nicht besonders gut schwimmen können. Eine schreckliche Situation, die sich schleunigst ändern sollte!
Kurzerhand beschlossen die Verantwortlichen aus Tansania und Linz, die Ausbildung einiger Führungskräfte im Sinn eines „Train-the-Trainer“-Modells in Österreich fortzusetzen. Wenige Monate darauf konnten schon die erfahrenen Ausbilder der Berufsfeuerwehr Linz, der Freiwilligen Feuerwehr Pichling und des Landesfeuerwehrverbandes insgesamt drei Wochen lang Schwimmen und Zillentraining unterrichten – mit dem Ziel, das Wissen in Tansania weiterzugeben.
(Bilder und Text: ARGE Tansania)
Externe Berichte (Links):
Feuerwehrmänner aus Tansania zu Gast in Linz – LT1 – Oberösterreichs größter Privatsender
Wasserausbildung für Einsatzkräfte aus Tansania (Foto) | Stadt Linz